Systemische Aufstellungen
In der systemischen Arbeit betrachten wir Menschen im Kontext ihrer Beziehungen (Familie, Paar, Team, Organisation) und ihrer inneren Anteile (z. B. innere Kritikerin, inneres Kind, innere Fürsorgerin). Eine Aufstellung macht Beziehungs-, Gefühls- und Bedeutungsmuster sicht- und besprechbar. Statt nur darüber zu reden, stellen wir das Thema räumlich dar: mit Figuren, Karten, Seilen oder mit dem eigenen Körper im Raum. So entsteht ein neuer Blick auf das Ganze und auf konkrete nächste Schritte.
Was ist eine Aufstellung?
Eine Aufstellung ist eine experimentelle Übersicht. Wir bauen das Bild, das du innerlich bereits trägst, nach außen hin nach. Dadurch werden Dynamiken, Loyalitäten und Spannungen anschaulich und veränderbar. Eine Aufstellung ist somit eine Kurzform, um Beziehungen und innere Dynamiken mittels Figuren, Markern oder Positionen im Raum sichtbar zu machen. Das Ziel besteht darin, zu verstehen, zu entlasten und den nächsten Schritt zu finden.
Für welche Anliegen eignet sich eine Aufstellung?
- Paar- & Beziehungsthemen: Muster erkennen, Nähe/Autonomie ausbalancieren, Entscheidungen vorbereiten.
- Familienthemen & Biografie: Loyalitäten verstehen, Erwartungen klären, neue Plätze finden.
- Innere Konflikte & Selbstfürsorge: Anteile in Balance bringen (z. B. Perfektion vs. Erholung).
- Arbeit & Team: Rollen, Verantwortungen, Entscheidungswege sichtbar machen.
- Entscheidungen: Optionen aufstellen, Wirkung prüfen, nächsten Schritt definieren.
Formen der Aufstellung
Systembrett
Auf dem Systembrett platzieren wir Holzfiguren/Marker für Personen, Themen oder innere Anteile.
Nutzen: schnelle Übersicht, behutsames Ausprobieren von Veränderungen (z. B. Distanz nähern/entfernen, Blickrichtung ändern, eine fehlende Ressource ergänzen).
Familienbrett
Das Familienbrett ist eine spezielle Form des Systembretts für Familienthemen (Herkunft, Gegenwart, Patchwork, Elternschaft). Es dient nicht der Zuschreibung von „Schuld“ oder festen Rollen, sondern der Verständnis- und Lösungsfindung.
* Wichtig: Ich biete keine „Familienaufstellungen nach Hellinger“ an: keine Hierarchisierung, keine suggestiven Rituale. Stattdessen eine moderne, dialogische systemische Vorgehensweise auf Augenhöhe.
Skulpturarbeit (mit dem Körper)
Bei der Skulptur stellst du (allein oder mit Partner*in) Positionen, Abstände und Blickrichtungen im Raum dar.
Der Körper „weiß“ oft schon, was Worte noch suchen. Kleine Veränderungen im Raum können spürbar machen, was hilft: mehr Nähe, mehr Halt, klare Grenzen, eine neue Perspektive.
Ablauf einer Aufstellung
- Anliegen klären: Worum geht es? Woran würdest du merken, dass es besser ist?
- Aufstellen: Figuren/Marker/Skulptur wählen, Platzierungen finden, Eindrücke sammeln.
- Interventionen: Positionen verändern, Perspektiven wechseln, fehlende Ressourcen ergänzen.
- Integration: Erkenntnisse bündeln, konkrete nächste Schritte formulieren (Alltagstransfer).
Das Tempo bestimmen SIe. Alles ist ein Angebot, nichts wird „vorgeschrieben“.
Haltung
- Wertschätzend, transparent, nicht-hierarchisch.
- Keine Festschreibungen („so ist es eben“), keine Dramatisierung.
- Ressourcen- und Lösungsorientierung: Wir suchen handhabbare, stimmige Schritte, nicht „die eine Wahrheit“.
Häufige Fragen
"Brauche ich andere Personen für eine Aufstellung?"
Nein. Figuren/Marker oder Skulpturarbeit reichen völlig.
"Ist eine Aufstellung „esoterisch“?"
Nein. Es ist eine strukturierte, systemische Visualisierung von Beziehungen und Bedeutungen, nachvollziehbar und überprüfbar im Gespräch.
"Kann das auch online funktionieren?"
Ja, bestimmte Formen, wie beispielsweise das Systembrett, lassen sich online gut abbilden. Dazu steht uns ein spezielles Online-Tool zur Verfügung.